Institut für Radiologie & Nuklearmedizin
Bremerhaven

Die Radiosynoviorthese ist eine seit über 50 Jahren bewährte Therapiemethode zur lokalen Behandlung chronisch-entzündlicher Gelenkerkrankungen. Radioaktive Substanzen (sog. Betastrahler) mit unterschiedlicher Reichweite bzw. Energie, je nach Größe des behandelten Gelenkes, werden dabei nach örtlicher Betäubung mit einer Punktionsnadel direkt in den Gelenkraum gespritzt. Sie bestrahlen die entzündete Gelenkschleimhaut von innen und stoppen so den Entzündungsprozeß. Dadurch kann die Schädigung bzw. Zerstörung weiterer Gelenkstrukturen wie Knorpel und Knochen verhindert oder zumindest aufgehalten werden. Das Verfahren wird in erster Linie bei Rheumaerkankungen eingesetzt, aber auch Patienten mit entzündlichen Gelenkprozessen infolge von Verschleißerscheinungen (Arthrosen) können von der Behandlung profitieren.

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Rheumatische Arthritis des linken Handgelenkes. Starke entzündliche Aktivität und Knochenstoffwechselsteigerung.

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Rheumatische Arthritis des linken Handgelenkes. Deutlich rückläufige Entzündungs- sowie Knochenstoffwechselaktivität nach Radiosynoviorthese des Handgelenkes.

Der Vorteil der Radiosynoviorthese besteht darin, daß die Strahlung aufgrund ihrer geringen Reichweite nur die kranke Gelenkschleimhaut erreicht, nicht aber das angrenzende gesunde Gewebe und den übrigen Körper.

Zur Vorbereitung der RSO-Therapie bzw. Klärung der Behandlungsindikation wird im allgemeinen zunächst eine Skelettszintigrapie in 2-Phasentechnik (siehe dort) durchgeführt, um entzündliche Gelenkprozesse nachzuweisen und anatomisch exakt zuzuordnen. Des weiteren werden aktuelle Röntgenaufnahmen der Gelenke benötigt, die behandelt werden sollen.

Bitte bringen Sie vorhandene Röntgenaufnahmen und Befunde unbedingt am Untersuchungstag mit!

Sie erhalten ausführliches Informationsmaterial über die geplante Behandlung und können in einem Aufklärungsgespräch alle offenen Fragen klären. Anschließend wird der Behandlungstermin vergeben.

Die Radiosynoviorthesen werden Donnerstags nachmittags oder Freitags vormittags durchgeführt. Die behandelten Gelenke werden anschließend mit einem Schienenverband ruhiggestellt, der nach zwei Tagen vom Patienten selbst wieder entfernt werden kann. Nach Behandlung der Knie- oder Fußgelenke ist in diesen zwei Tagen nur der Toilettengang erlaubt, ansonsten sollten die Gelenke nicht bewegt bzw. belastet werden. In der folgenden Woche sollten die behandelten Gelenke noch etwas geschont werden.

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